Verleihung des Deutschen Ingenieurbaupreises – zwei rheinland-pfälzische Bauprojekte ausgezeichnet

Am 28. November wurden bei der Preisverleihung des Deutschen Ingenieurbaupreises im Deutschen Technikmuseum in Berlin gleich zwei Projekte aus Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und Bundesingenieurkammerpräsident Dr.-Ing. Heinrich Bökamp ehrten die Preisträger für ihre herausragenden Projekte vor rund 200 Gästen.

Das Ingenieurbüro Pyttlik & Bormann S.À R.L erhielt für das CLTECH Brettsperrholzwerk in Kaiserslautern den erstmals ausgelobten, mit 10.000 Euro dotierten Nachwuchspreis. Bei dem prämierten Brettsperrholzwerk handelt es sich um einen 34 Meter spannenden und 2,6 Meter hohen hybriden Fachwerkträger, der die Ausbildung eines sehr ressourcensparenden Dachtragwerks ermöglicht. Durch die innovative Kombination von Eichenschwachholz mit den Stahlzugdiagonalen konnte eine schlanke und CO2-minimierte Konstruktionsweise mit geringer Bauhöhe realisiert werden. Das Betreten von Neuland bei der Verwendung von Schwachholz im Holzbau betrifft sowohl die konstruktive Ausbildung als auch deren Bemessung. Die Nutzung von lediglich entrindeten Hölzern ermöglichte zudem eine neue gestalterische Sprache und verleiht dem Tragwerk seine einzigartige Charakteristik. Hervorzuheben ist die kurze Planungs- und Ausführungszeit, die durch eine kooperative Zusammenarbeit aller Beteiligten möglich war.

Ebenfalls ausgezeichnet wurden die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des t-lab Holzarchitektur und Holzwerkstoffe, RPTU Kaiserslautern-Landau unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Jürgen Graf und graf ingenieure aus Heubach für das Projekt der Werk- und Forschungshalle Diemerstein in Frankenstein. Die Bauherrschaft hatte die Stiftung für die RPTU / Villa Denis GmbH, Frankenstein inne.

Die höchste Auszeichnung des Wettbewerbs, den Staatspreis, erhielt in diesem Jahr das Ingenieurbüro Ripkens Wiesenkämper Beratende Ingenieure PartGmbB aus Essen für einen Luftschiffhangar in Mülheim an der Ruhr, da alle Kriterien der Auslobung – Gestaltung, Konstruktion, Innovation, Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit – in diesem Projekt in vorbildlicher Weise umgesetzt wurden. Außerdem erhielten drei weitere Projekte eine Auszeichnung.

Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen betonte: „Egal wo Menschen sich aufhalten, sie sind umgeben von Ingenieurleistungen. Mit unserem Staatspreis möchten wir diese Leistung am Bau sichtbar machen. Ingenieurinnen und Ingenieure beeinflussen mit ihrem Tun unsere gebaute Umwelt. Sie tragen zu mehr Innovation und Nachhaltigkeit im Bauen bei – das zeigen unsere prämierten Projekte eindrücklich. Natürlich arbeiten sie nicht alleine, deshalb beglückwünsche ich ebenso die Bauherrinnen und Bauherren, die die Umsetzung ermöglicht haben. Ich freue mich, dass wir dieses Jahr mit dem wir dieses Jahr mit dem Nachwuchspreis auch die Leistungen von jungen Talenten würdigen und der Öffentlichkeit zugänglich machen konnten.“

Kammerpräsident Dr.-Ing. Horst Lenz freute sich sehr über die Auszeichnungen für die rheinland-pfälzischen Preisträger: „Der Erfolg beim Wettbewerb zeigt, dass gerade der Rohstoff Holz – von dem es ein hohes Vorkommen in Rheinland-Pfalz gibt – ein großes Potential für innovative, nachhaltige und CO₂-einsparende Baukonzepte birgt. Ich hoffe, dies spornt weitere Unternehmen aus unserer Region an, zukunftsweisende Konzepte zu entwickeln und bei ihren Bauvorhaben auf die Verwendung von lokalen Rohstoffen zu setzen."

Quelle: Bundesingenieurkammer

 

 

Der Deutsche Ingenieurbaupreis ist als Staatspreis der bedeutendste Preis für Bauingenieurinnen und -ingenieure in Deutschland und wird alle zwei Jahre verliehen – dieses Jahr zum fünften Mal. Er wird gemeinsam vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und der Bundesingenieurkammer (BIngK) vergeben. Das Wettbewerbsverfahren wurde vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) durchgeführt. Erstmalig erfolgte das Auswahlverfahren in zwei Stufen. In einer ersten Preisgerichtssitzung wurden Projekte für die engere Wahl nominiert, die anschließend durch Jurymitglieder besichtigt wurden. Anschließend stimmte die Jury in einer zweiten Preisgerichtssitzung über die Preisträger und Auszeichnungen ab.

CLTECH Brettsperrholzwerk in Kaiserslautern. Foto: Cltech
Verleihung des Nachwuchspreises (dotiert mit 10.000 Euro) für das CLTECH Brettsperrholzwerk in Kaiserslautern. Foto: Christoph Petras
Werk- und Forschungshalle Diemerstein in Frankenstein. Foto: Andreas Labes
Auszeichnung (dotiert mit 4.00 Euro) für das Projekt Werk- und Forschungshalle Diemerstein in Frankenstein. Foto: Christoph Petras

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