Ingenieurkammern zeichnen Nachwuchstalente beim Schülerwettbewerb in Berlin aus
Am vergangenen Freitag, den 14. Juni 2024, zeichneten die Ingenieurkammern im Deutschen Technikmuseum in Berlin die besten Teams des bundesweiten Schülerwettbewerbes „Junior.ING“ aus. Der erste Preis der Alterskategorie bis Klasse 8 geht in diesem Jahr nach Bremen. Bundessieger in der Alterskategorie ab Klasse 9 ist ein Schüler aus Hessen. Aufgabe war es, eine funktionstüchtige Achterbahn zu planen und als Modell zu bauen.
Die rheinland-pfälzischen Schüler Leonard und Raphael Nalbach vom Gymnasium Hermeskeil (Altersklasse I) sowie Felix und Leni Rölle vom Eleonoren Gymnasium in Worms (Altersklasse II) konnten jeweils einen 5. Platz erzielen.
Die Anzahl der Teilnehmenden bei diesem anspruchsvollen Projekt beeindruckte erneut: 4.458 Schülerinnen und Schüler beteiligten sich mit insgesamt 1.757 Modellen am aktuellen Wettbewerb. Vorgabe war es, dass die Achterbahn aus Fahrbahn und Tragkonstruktion besteht. Die Gestaltung konnte frei gewählt werden.
Plätze 1-4 in der Alterskategorie I (bis Klasse 8):
Den 1. Platz in der Alterskategorie I erreichte Leonard Tonske mit seinem Achterbahn-Modell „Rund um die Raute“ aus der 7. Klasse der Oberschule Am Barkhof aus Bremen. Der zweite Platz ging nach Baden-Württemberg an Romi und Marie Rettinger mit dem Modell – „Tran-Tem-Tem“ und den 3. Platz sicherte sich Maximilian Öhl aus Bayern mit dem Modell „Super8“. Den 4. Platz erzielte Erik Müller aus dem Saarland mit dem Modell „The Great Reed Adventure“.
Plätze 1-4 In der Alterskategorie II (ab Klasse 9):
In der Alterskategorie II setze sich Silas Hofmann aus Hessen mit dem Modell „Silver Star“ durch. Herzlichen Glückwunsch zum 1. Platz! Auf dem 2. Platz landete Julius Voßkühler aus Berlin mit dem Modell „Pas de deux“ und den 3. Platz erreichte ein fünfköpfiges Schülerteam aus Thüringen mit dem Modell „Colossos“. Das Modell „Wooden Musikc“ aus Schleswig-Holstein landete auf dem 4. Platz.
Dr. Rolf Bösinger, Staatssekretär des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen: „Der Nachwuchspreis Junior.ING ist eine wichtige Förderung, die zudem die Sichtbarkeit junger Talente der Ingenieurwissenschaften erhöht. Es ist beeindruckend für mich, zu sehen, mit wie viel Kreativität, technischem Verständnis und Durchhaltevermögen die Schülerinnen und Schüler auch in diesem Jahr ihre Ideen entwickelt haben. Die Gewinnerinnen und Gewinner zeigen eindrucksvoll, dass sie das Potenzial haben, die Ingenieurbaukunst voranzubringen.“
Ausgewählt wurden die Preisträgerinnen und Preisträger von einer fünfköpfigen Fachjury unter dem Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Helmut Schmeitzner, Vorstandsmitglied der Bundes-ingenieurkammer. „Bei Achterbahnen denkt man zuerst an ein wildes Fahrvergnügen auf dem Jahrmarkt in kurvigen Bahnen, vergisst dabei aber leicht, dass der Bau einer Achterbahn im Grunde Verkehrswegebau im Kleinen bedeutet – wofür eine Ingenieurleistung stets die Grundlage darstellt. Die Teilnehmer am diesjährigen Junior.ING-Wettbewerb haben eindrucksvoll unter Beweis gestellt, wie vielfältig die Ideen für einen solchen ‚Verkehrsweg‘ sein können, und wie man die beim Befahren auftretenden Kräfte in den Griff bekommt – auch wenn eine Murmelbahn natürlich etwas anderes ist als eine Achterbahn im großen Maßstab. Die Jury war aber nicht nur von der Ideenvielfalt der Schüler beeindruckt, sondern auch von der handwerklichen Qualität, mit der die Modelle ausgeführt worden sind; hier gingen Planung und Ausführung sozusagen erfolgreich Hand in Hand“, erläutert Prof. Dr.-Ing. Helmut Schmeitzner.
Die Deutsche Bahn und der Verband der deutschen Vergnügungsanlagenhersteller vergaben jeweils einen Sonderpreis in den Altersklassen:
Den Sonderpreis der Deutschen Bahn gewannen in Alterskategorie I Jakob Friese, Philipp Kiefmann, Damian Ostrowski und Yonne Feddersen vom Gymnasium Farmsen aus Hamburg mit ihrer Achterbahn „Marble Tech“, in der AK II konnte das Modell "Wilde Hilde" von Johannes Kütten vom Gymnasium Stefansberg in Merzig, Saarland die Jury überzeugen.
Ellen Petersson, Leiterin Lean Exzellenz bei der Deutschen Bahn AG betont: „Die Preisträgerinnen und Preisträger des Schülerwettbewerbs der Ingenieurkammern zeigen eindrucksvoll, welches Potenzial in jungen Menschen steckt. Mit ihren kreativen und technisch ausgeklügelten Projekten haben sie bewiesen, dass sie Herausforderungen mit Engagement und Know-how meistern können. Der DB Sonderpreis zeichnet besonders innovative Arbeiten aus und unterstreicht die Bedeutung der Nachwuchsförderung in der Branche. Die Leistungen der Schülerinnen und Schüler sind Ansporn für alle, die sich für Technik und Innovationen interessieren.“
Der Sonderpreis Verband der deutschen Vergnügungsanlagenhersteller ging in der AK I an das Schüler-Team Paul Wenzel, Luisa Schönitz, Anton Hoff und Joost Beynon von der Grundschule Auf dem Seeberg, Kleinmanchow, Brandenburg mit ihrer Achterbahn „Jurassic Coaster“. In der AK II konnte sich Krista Marche vom Karolinen-Gymnasium in Rosenheim, Bayern mit ihrem Modell "Terra Twist" durchsetzen.
Wieland Schwarzkopf, Präsident Verband der deutschen Vergnügungsanlagenhersteller, ist überzeugt davon, dass „die Förderung der Talente gerade auch in dieser sehr speziellen Sparte des Achterbahnbaus eine große Bedeutung hat. Kann man doch auf diese Art bereits den Jüngsten einen würdigen und sinnvollen ‚Spielraum‘ im wahrsten Sinne des Wortes geben, wo sie Wissen, Können, Geschicklichkeit und Talent ausprobieren können. Wer weiß, vielleicht sehen wir die eine oder den anderen später in einer der deutschen Achterbahnschmieden wieder“, so Schwarzkopf.
Die beiden ersten Plätze waren mit jeweils 500 Euro dotiert. Die nachfolgenden Plätze 2 bis 5 konnten sich über 400 Euro, 300 Euro, 200 Euro und 100 Euro freuen. Der Sonderpreis der Deutschen Bahn war mit 300 Euro dotiert. Der Sonderpreis des Verbands der deutschen Vergnügungsanlagenhersteller umfasst die Einladung in einen Freizeitpark. Die drei bestplatzierten Modelle jeder Alterskategorie sind bis Ende des Jahres im Science Center Spectrum des Deutschen Technikmuseums zu sehen.
Der Bundeswettbewerb steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und wird von der Kultusministerkonferenz in der Liste der empfehlenswerten Schülerwettbewerbe geführt.
Quelle: Bundesingenieurkammer